Montag, 15. Dezember 2014

Jubel, Trubel, Tralala!

Eine Freundin schrieb mir heute: "Du bist so still ..." Stimmt, habe schon länger nichts mehr von mir hören lassen. Doch es ist momentan alles andere als still bei uns. Da mein Mann in der letzten Woche viel freie Tage hatte, gab es endlich mal ganz viel Zeit für uns. Die Woche war voll von wunderschönen, überraschenden und zauberhaften Momenten.

Das Wichtigste zuerst: Es geht vorwärts! Unser Baby krabbelt endlich vorwärts! Ganz plötzlich - ohne Ankündigung und ohne Spektakel. Wir waren außer uns vor Freude! Und Kea sowieso.


Adventszeit bedeutet Weihnachtsmarktzeit. Wir haben an einem freien Tag unser Berliner Kindl warm eingepackt und sind Richtung Mitte gefahren:

Weihnachtseinkäufe erledigen und dabei die Weihnachtsdeko bewundern, 


den Weihnachtsmarkt mit der wundervollen Stimmung genießen, 





und mit meinem Bruder noch einen guten Gühwein genießen!


Es gab in dieser Woche aber auch die ruhigen und besinnlichen Momente, die unbedingt zur Adventszeit gehören:

Einen Moment nur für mich mit einem (etwas zu süßem) Tassenkuchen, der sich im Päckchen meiner lieben Freundin Annie befand. Und jetzt weiß ich endlich: Es funktioniert wirklich! 


Der Polarexpress: Ein absolutes MUSS, um mich auf Weihnachten einzustimmen. Der Film ist so zauberhaft!


Dann gab es noch ganz viel Zeit für Familie, 


aber auch Zeit für Geschenke.


Und trotz all der schönen Adventszeit ein bisschen Sommerfeeling in Tropical Island. Haben wir das tropische Klima und das warme Wasser genossen! 

Solche Wochen muss es auch mal geben. So werden gemeinsame Erinnerungen geschaffen und die sind unglaublich wichtig! 

Elly
xxx


Freitag, 5. Dezember 2014

Anders, besser, himmlisch!!!

Es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt, pflegt mein Vater oft zu sagen. Und es stimmt. Das habe ich diese Woche oft erfahren müssen. 
Wer meinen letzten Post gelesen hat, weiß, ich möchte gerne an jedem der 24 Adventstage einer fremden Person etwas Gutes zukommen lassen. Es begann richtig gut. Mit diesem beflügelnden Gefühl ging ich am zweiten Tag rüber zu Frau B. und klingelte. Aber niemand öffnete. Fenster dunkel. Schade. Zum Glück hatte ich eine Kleinigkeit mit einem lieben Adventsgruß für sie vorbereitet, sodass ich dies in ihren Postkasten werfen konnte. Ich werde es eben ein anderes Mal wieder versuchen.
Gestern machte ich mich auf den Weg, doch leider hatte der Supermarkt, den ich aufsuchte, noch nicht wieder eröffnet. Ich drehte eine kleine Runde um den Block, aber da war niemand, dem ich helfen oder etwas Gutes tun konnte. Ernüchtert machte ich mich auf den Weg nach Hause. Trotzdem war dieser Tag nicht ohne gute Tat vergangen: Mein Mann und ich möchten uns bei einer Aktion der JKB (Jungen Kirche Berlin) beteiligen, die zu Weihnachten Flüchtlingskinder, die dort mit ihren Familien untergekommen sind, mit einem Geschenk in Form eines gefüllten Schuhkartons überraschen möchte. So habe ich schon mal den Karton in Geschenkpapier eingepackt, sodass dieser nur noch mit lauter schönen Dingen gefüllt werden muss. Dies wird in den nächsten Tagen geschehen. 
Heute morgen musste also der Einkauf von gestern nachgeholt werden. Auf dem Weg zum Auto sah ich ebenfalls eine sehr alte Dame vor einem Fenster sitzen. Ich musste schmunzeln, denn es erinnerte mich an Frau B. Klar, dachte ich, ich besorge wieder Blumen und wenn diese Dame auf dem Rückweg immer noch dort sitzt, werde ich ihr diese schenken. Gesagt, getan. Sie saß wirklich immer noch vor dem Fenster und starrte nach draußen. Ich freute mich. Für mich das Zeichen, dass ich ihr die Blumen zukommen lassen sollte. Ich winkte ihr freundlich zu und deutete ihr an, dass ich sie gerne sprechen möchte. Sie kam sogleich heraus. Ob ich ihr die Blumen schenken dürfe? Wieder die Frage: Warum möchte ich dies tun? Wieder die gleiche Antwort: Ich möchte ihr gerne eine Freude machen. Aber sie lehnte ab. Sie kenne mich doch gar nicht. Ich erzählte ihr, dass ich hier gleich um die Ecke wohne und versicherte ihr, dies sei einfach nur ein Geschenk - ganz ohne Hintergedanken. Aber sie wollte nicht. Sie meinte, sie wüsste nicht, was dahinter stecke. Gut, dann eben nicht. 
Ich war geknickt. Klar, ich bin mir bewusst, dass ich auch mit solchen Reaktionen rechnen muss. Aber wenn diese dann wirklich eintreten, tja, dann ist man eben doch nicht darauf vorbereitet. Ich war geknickt und traurig. Also gut, Gott, dachte ich, du hast meinen Mut und meinen guten Willen gesehen. Auf alles andere habe ich keinen Einfluss.
Oh ja, Gott hatte mein Herz gesehen:
Nicht einmal zehn Minuten später klingelte es: der Postbote. Cool, die bestellte Ware. Falsch gedacht. Es war ein Päckchen meiner Freundin Annie, gefüllt mit lauter schönen Sachen, die die Elly glücklich machen! :) (Dieser Reim musste jetzt sein!) Und nicht nur das: ebenfalls im Postkasten ein liebevoller Brief, verfasst von unserer süßen Nichte Sofia. 
Traurigkeit, Geknickt-Sein? Pustekuchen. Alles im nu weg. Ich fasse dies als direkte Antwort von Gott auf. Er kennt mich und weiß, dass ich genau diese Art von Ermutigung brauche um nicht aufzugeben. Danke, Gott! Und natürlich ein dickes Dankeschön an meine Freundin Annie und an Sofia: Ihr habt euch von Gott gebrauchen lassen!! Es ist so schön, dass es Menschen wie euch gibt. 
Ja, es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt! Manchmal noch viel, viel schöner und besser.

Danach haben wir den Geburtstag unserer Prinzessin Sarah gefeiert, der Tochter meiner Schwester. Diese kleine Prinzessin kam vor sechs Jahren in unsere Familie und bereichert sie seitdem mit ihrer unglaublichen Kreativität und ihrem einmaligen Charakter! Danke Sarah für die Einladung. Es war sooooo schön!!! 





Kea war ebenfalls begeistert: Dort gab es einen wunderschönen, großen, funkelnden und glitzernen Tannenbaum, den sie am liebsten gleich leer geräumt hätte. Ich weiß schon, warum ich in diesem Jahr keinen aufgestellt habe. ;)

Ladies, ich wünsche euch ein wunderschönes Adventswochenende.

Elly
xxx

Montag, 1. Dezember 2014

Blumen für Frau B.

Die Adventszeit ist mir unglaublich wichtig. Davon habe ich euch schon berichtet. In unserer Familie zelebrieren wir die Adventszeit mit gemütlichen Abenden, gemeinsamen Bastel- und Backaktionen und beschenken uns gegenseitig mit Kleinigkeiten. Doch ich weiß, dass das nicht jeder hat.
Ich trage schon seit langer Zeit folgende Idee mit mir herum: Wie wäre es, wenn ich an jedem der 24 Adventstage einer Person etwas Gutes zukommen lasse? Und zwar einer fremden Person. Doch da sind so viele Bedenken: Wie reagiert man/frau darauf? Wen soll ich eigentlich beschenken? Was genau soll ich verschenken? Und ist das nicht zu anstrengend? Ich habe momentan sowieso wenig Zeit.
Auch gestern Abend habe ich noch lange wach gelegen und mir den Kopf darüber zerbrochen. Irgendwann kam ich zu dem Entschluss: Probier es doch einfach aus. Lass dich vom Heiligen Geist leiten. Der wird dir schon die richtigen Ideen und Personen über den Weg schicken. Und selbst wenn es nicht jeden Tag klappt, was soll's? Jeder Tag, an dem ich es schaffe, meine Idee in die Tat umzusetzen, ist ein weiterer gelungener Tag!
So bin ich heute einkaufen gegangen mit dem festen Entschluss: Du tust einer Person gleich etwas Gutes. Herausforderung: Der nächste Supermarkt ist nur wenige hundert Meter entfernt. Das bedeutet: Weniger Personen, die meinen Weg kreuzen. Zudem ist es arschkalt draußen. Ich werde mich hüten, einen Umweg zu nehmen.
Auf dem Weg zum Supermarkt halte ich angestrengt Ausschau. Nö, nichts. Im Supermarkt scanne ich die Besucher: Könnte jemand meine Hilfe brauchen? Fehlanzeige. Aber hey: Amaryllis-Blüten. Die lassen sich doch gut verschenken. Eingepackt, bezahlt, zurück auf die Straße. Aber auch hier noch immer keine Person, bei der ich das Gefühl habe, die könnte eine Aufmerksamkeit gebrauchen. Stoßgebete. Ich bin schon fast an unserem Haus, da kommt mir ein Einfall. Und tatsächlich: Da sitzt sie wieder - allein vorm Fenster und beobachtet die Straße. Ich habe sie auf dem Rückweg zur Wohnung, kurz vor Eintritt in unseren Innenhof, schon oft am Fenster gesehen. Sie ist alt, wirkt allein und deprimiert. Als ich sie die ersten Male sah, habe ich sie ignoriert. Dann irgendwann fing ich an ihr zuzuwinken. Jedes Mal erwiderte sie erfreut den Gruß. Auch heute winke ich ihr zu, worauf sie lächelt. Ich nehme all meinen Mut zusammen, stelle mich unter ihr Fenster und mache deutlich, dass ich mit ihr reden möchte. Sie stutzt, öffnet aber das Fenster. Und dann frage ich sie, ob ich ihr die Blumen schenken darf? Sie ist verwirrt. Warum möchte ich ihr die Blumen schenken? Ich antworte ihr, dass ich sie schon häufig dort am Fenster gesehen habe und sie so allein wirke. Ich möchte ihr eine Freude machen. Außerdem sind die Blumen mit der Absicht des Schenkens gekauft worden. Und dann bringe ich ihr die Blumen in den ersten Stock, denn sie hat es stark mit dem Knie. Wir unterhalten uns kurz vor ihrer Wohnungstür. Sie ist immer noch verwirrt, nimmt die Blumen aber gerne an und freut sich. Lange kann ich nicht bleiben, denn Kea schlummert unten im Flur selig in ihrem Kinderwagen. Sie fragt mich, was ich denn im Kinderwagen habe und ich erzähle ihr von meiner kleinen Tochter. Zum zweiten Mal raffe ich meinen übrig gebliebenen Mut zusammen und frage sie, ob ich sie denn mit Kea mal besuchen dürfte. Dann könnte sie sie sehen. Sie würde sich sehr freuen. Und dann verspreche ich ihr, dass ich sie in den nächsten Tagen mit Kea besuchen komme. Vielleicht sogar schon morgen.
Ich eile  die Treppen hinunter zu meiner schlafenden Tochter und mache mich endgültig auf den Weg nach Hause. Ich bin glücklich! Quatsch!!! Ich bin wie auf Drogen!!! Ein unglaublich warmes und übersprudelndes Gefühl macht sich in mir breit. Ich kann kaum glauben, was gerade passiert ist. Ich bin überwältigt davon, was Gott gerade bewirkt hat. Und ich bin unheimlich gespannt auf morgen, denn ich werde Frau B. auf jeden Fall besuchen. Mein Mann hat sowieso Spätschicht, also trifft es sich sehr gut.

Mein Vorhaben hat heute geklappt. Morgen ist auch schon abgedeckt: Wieder Frau B., die immer noch eine Fremde für mich ist. Morgen schenke ich Zeit. Zeit für eine alte Frau, die viel allein ist und wegen ihres Knies nicht aus dem Haus kommt. Ich bn aufgeregt und freue mich!


Ich wünsche euch eine wunderschöne Adventszeit, Ladies.

Elly
xxx