Ich weiß, was ich tue: Ich lasse mich von solchen Dingen viel zu schnell runterziehen. Ich verkrieche mich in mein Schneckenhaus, heule, weil jeder und alles so ungerecht ist und keife jeden an, der mir blöd kommt. So ein richtiger Kaktus eben!
Mein Leben hat sich nicht so entwickelt, wie ich es mir immer erhofft und in meinen Träumen ausgemalt habe. Das Muttersein erfüllt mich nicht so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Ich stoße schnell an meine Grenzen - körperlich als auch emotional!
Und wenn ich müde und erschöpft bin und der Alltag gerade nicht ganz so leicht läuft, bin ich schnell frustriert. Ich ziehe mich zurück, bin gereizt und bade im Selbstmitleid. Warum ich? Warum mir? Alles erscheint ungerecht und nichts ist so, wie ich es mir wünsche!
Der letzte Blogeintrag lässt glauben, dass ich über den Dingen stehe! Nein! Meistens leider nicht! Ich habe gerade erst eine Phase der Frustration und des Heulens hinter mir. Ich bemitleidete mich selbst, stocherte in alten Wunden herum und war zutiefst unglücklich.
Es gab immer wieder solche Phasen in meinem Leben! Doch in der letzten Zeit häufen sie sich.
Ich will das nicht mehr! Es bringt mich nicht weiter. Und außerdem haben diese negativen Gefühle nicht wirklich recht. Ja, vieles ist nicht so gelaufen, wie erhofft. Und ja, vieles erscheint aus menschlicher Sicht sehr ungerecht. Doch da gibt es auch die vielen guten Dinge in meinem Leben, die mir passiert sind und die ich in solchen Phasen einfach ausblende: Meine Tochter, die kerngesund, super entwickelt, wunderschön, klug und absolut bezaubernd ist. Mein Mann, der mich in allen meinen Phasen erträgt, der stets an mich glaubt und mich in meinen kreativen Projekten unterstützt.
Ich will nicht in dieser Negativität verharren. Ich möchte nicht mehr im Selbstmitleid baden. Ich möchte meine Vergangenheit hinter mir lassen.
Ich beschloss, meine ganze Negativität Gott abzugeben! Ich habe gebetet, ich habe geheult, ich habe mit ihm geschimpft, ich habe meine ganze Wut und all meine negativen Gefühle im Gebet vor seinen Thron gelegt. Und ich weiß, dass er mir deswegen nicht böse ist. Diese negativen Phasen müssen ein Ende haben.
Nein, sie sind deswegen noch nicht ganz weg. Nein! Aber ich habe ihnen den Kampf angesagt! Ich möchte ein Leben leben, das auf die Gegenwart und Zukunft ausgerichtet ist. Ich weiß, dass Gott einen großartigen und perfekten Plan für mein Leben hat, auch wenn ich es gerade noch nicht sehe und schon gar nicht fühle!
Doch nur weil ich diesen Entschluss gefasst habe, heißt es noch lange nicht, dass diese Negativität nicht wiederkommen wird. Aber ich möchte versuchen, von Anfang an im Gebet dagegen anzukämpfen. Die negativen Gefühle, den Selbstmitleid nicht einfach kampflos annehmen oder mich ihnen ausliefern. Das muss ich nicht. Das habe ich nicht nötig. Als Kind Gottes habe ich verdammt noch mal die Autorität sie in ihre Schranken zu weisen - durch Gebet und Gottes Gnade!
Ich möchte dahin kommen, dass mich negative Ereignisse, Erschöpfung und andere Überraschungen nicht gleich sofort aus der Bahn werfen und mich frustrieren. Über den Dingen stehen - ja, das will ich; den Blick auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen und auf die schönen Dinge des Lebens gerichtet. Mein Leben soll zukunftsorientiert und in der Gegenwart verankert sein!
Das Leben ist schön - von einfach war nie die Rede!
Elly
xxx
Bilder sind von meinem Bruder Christian gemacht worden! |