Samstag, 31. Oktober 2015

Lesestoff und das Pippi-Prinzip


Berlin, Samstag, 11 Uhr: eine Kanne frisch gebrühter Kaffee ausschließlich für MICH (!!!), zum Frühstück eine Ibu 600 und eine kleine Prinzessin, die schon (wieder) am Schlafen ist. Mein Morgenmuffel ist mit diesem Morgen ganz und gar nicht einverstanden. Er grummelt und grummelt und möchte einfach keine Ruhe geben. Genau wie meine Tochter, die heute morgen beschlossen hat, dass ihr Tag einfach mal um 5:30 Uhr beginnt. Hallo? Dazu muss erwähnt werden, dass sie gestern nur eine halbe Stunde Mittagsschlaf hatte und ganz normal um 20 Uhr im Bett war. Mein Morgenmuffel versucht schon den ganzen Vormittag diese Fakten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen - vergebens. Folge: Kopfschmerzen und die Einnahme einer Schmerztablette. ARGH! Normalerweise hätte Kea 12 Stunden durchschlafen müssen. Aber warum sich auch der Norm anpassen? Normen - völlig überbewertet. Ganz nach dem Pippi-Prinzip: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Genau! Und deswegen gibt es heute für mich Kaffee. Nonstop. Basta!
So, das musste ich los werden.

Und wie schaffe ich jetzt den Übergang? Gut, lassen wir den eben auch weg. (Schlagzeile des Tages: Fehlender Übergang und fehlender Schlaf gründen eine Selbsthilfegruppe! Sorry, die Schmerztablette ist schuld.)

Durch das Blog meiner lieben Freundin Rebekka (hier zu finden) bin ich auf das Buch "Willkommen an meinem Tisch." von Veronika Smoor gestoßen.



Der Untertitel fasst gut zusammen, worum es ihr in diesem Buch geht: "Eine Liebeserklärung an gutes Essen, Gastfreundschaft und gemeinsame Mahlzeiten". Diese drei Themen greift Veronika in den zwanzig kurzen Kapiteln ihres Buches immer wieder auf, in denen sie über Alltagsprobleme, Missstände dieser Gesellschaft, Reisen und andere persönliche Erfahrungen schreibt.


Passend gibt es zu jedem Kapitel ein Rezept, das leicht umzusetzen ist. Von Muffins, Gulasch, Prosecco bis hin zu internationalen Speisen ist alles dabei.


Was mich besonders an Veronika fasziniert: Sie schreibt authentisch, ungeschönt und mit einem ganz persönlichen Stil voller Leichtigkeit und Humor. Als säße man mit ihr gemeinsam am Tisch, um zu schnacken. Sie schafft es kontroverse Themen wie Ess- und Kaufverhalten und Welthunger auf eine leichte und persönliche Weise dem Leser nahezubringen.


Unterbrochen werden die Kapitel von wunderschönen Bildern mit Bibelversen, die zum Nachdenken anregen.


Dieses Buch lädt ein zum Lachen, Innehalten, Überdenken von Verhaltensroutinen und natürlich zum Kochen, Backen und Verwöhnen. Es eignet sich hervorragend zum Schmökern, aber auch zum Verschenken. Gerade in Hinblick auf Weihnachten ein heißer Tipp.
Ich habe das Buch geradezu verschlungen. Nur bei der Umsetzung der Rezepte hapert es noch.
Was noch zu erwähnen wäre: Veronika ist die Verfasserin des großartigen Blogs "Die Smoorbaers. Wie (über)lebe ich Familie?". Unbedingt reinschauen. Mindestens genauso großartig wie ihr Buch.
Nähere Informationen rund um das Buch und ein Interview mit Veronika findet ihr hier.

Vom vielen Schreiben und Nachdenken über Essen, habe ich Hunger bekommen. Heute gibt es Keas Lieblingsessen: Pfannkuchen (bzw. hier im Osten Eierkuchen) mit Apfelschnitzen und Zimt & Zucker. Einfach und schnell und super köstlich. Ihr hättet mal das Strahlen in ihren Augen sehen sollen.


Ein schönes Wochenende, Ladies, mit ganz viel Schlaf und Erholung!!!

Elly
xxx




Mittwoch, 28. Oktober 2015

Zwischenräume und Früchtekuchen


Wir erinnern uns nicht an Tage,
wir erinnern uns an Augenblicke. 
Cesare Pavese (1908-1950)

Die goldene Oktobersonne streichelt mein Gesicht. Aus der Ferne vernehme ich den Schrei der Wildgänse, dir in ihrer einzigartigen Formation in südliche Gefilde aufbrechen. In meinen Händen eine Schüssel Suppe, die meine Hände und meinen Körper von innen wärmt. Ich befinde mich dick eingekuschelt in Schal und Jacke auf unserem Balkon und genießen ehrfürchtig diesen Augenblick - ein perfekter Augenblick. MEIN Augenblick.
In meinem Rücken die Wohnung mit Keas verstreuten Spielzeugen und Büchern, den Wäschebergen im Badezimmer, durch die ich mich heute noch kämpfen muss und dem Staub, der fröhlich einen Walzer aufs Parkett legt. Doch mein Blick, all meine Sinne sind zur Sonne und dem Naturschauspiel gerichtet, das direkt vor unserem Balkon sich gekonnt in Szene setzt: Baumwipfel, die gefühlt jeden Tag die Farbe ihres Laubs ändern und das Gold des Herbstes zelebrieren. Atemberaubend.

Es IST ein perfekter Augenblick und meine kleine Auszeit. Auszeit von meiner Tochter, die friedlich schlummernd in ihre Feenländer reist, Auszeit von dem Alltag, Auszeit von dem Haushalt und jeglicher Verpflichtung, Auszeit von Handy, PC, Telefon etc.
In diesem Augenblick muss ich an das Gedicht von Bianka Bleier denken, das ich an unseren Kühlschrank gepinnt habe mit dem Titel "Zwischenräume".

Zwischenräume

Manchmal erscheint mir
mein Alltag wie eine Wüste, 
die ich jeden Tag aufs Neue
durchqueren muss.
Wenn ich versuche, das in 
möglichst kurzer Zeit zu tun,
bleibe ich erschöpft und 
ausgetrocknet auf der Strecke.
Wenn ich aber die Oasen
in der Wüste nutze, 
um aufzutanken,
gelange ich erfrischt ans Ziel.

Ich brauche Alltagsoasen,
um die Routine zu unterbrechen,
aufzutanken und mit meiner 
Kraft haushalten zu können.
Ich brauche Frei-Räume
und Frei-Zeiten,
frei von Arbeit
und Verpflichtung,
die meine Seele nähren,
meinen Geist wecken 
und mir die Lust 
am Leben bewahren.

Gönnen wir uns die kleinen
Auszeiten des Lebens!
Träumen, verweilen, genießen.

Bianka Bleier

Wie Recht sie hat! Ohne diese kleinen Oasen funktioniere ich nicht, bin ich nicht ich selbst, bin ich eine schlechte Mutter, Ehefrau, Weggefährtin. 
Meine kleinen Oasen sehen jeden Tag anders aus:
  • völliges Versinken in ein gutes Buch
  • Lesen und Durchstöbern von Blogs
  • Lesen von Zeitschriften (vorzugsweise der Flow)
  • persönliche Zeit mit Gott
  • Telefonat mit einer Freundin
  • Schreiben eines neuen Posts
  • Treffen mit einer lieben Person oder Freundin
  • eine Folge Gilmore-Girls (oder auch zwei oder drei)
  • kreatives Austoben jeglicher Art
Meine Zwischenräume kommen stets in Begleitung einer guten Tasse Kaffee. Gerne auch ein paar mehr, je nach Dauer meiner Auszeit. Auch das variiert. An diesem Tag war es dieser kurze Augenblick. 

Den Höhepunkt erreicht meine Auszeit allerdings mit einem Stück meines geliebten Früchtekuchens. Und hier kommt das versprochene Rezept. 



Früchtekuchen (á la Dr. Oetker)

125 g Haselnusskerne halbieren
125 g getrocknete Feigen in Würfel schneiden
3 Eier auf höchster Stufe in 1 Minute schaumig 
schlagen
125 g Zucker mit 
1 Pck.Vanillin-Zucker mischen, in 1 Minute einstreuen, dann noch etwa 2 Minuten 
schlagen
1|2 Fläschchen Rum-Aroma 
1 Msp. gemahlenen Zimt kurz unterrühren
125 g Weizenmehl mit
50 g Speisestärke
1 gestr. TL Backpulver mischen, sieben, alle Zutaten mit
60 g abgezogenen, gehackten Mandeln
250 g Rosinen
125 g gewürfeltem Zitronat (Sukkade) auf niedrigster Stufe und die Eiercreme rühren

Den Teig in eine gefettete, mit Backpapier ausgelegte Kastenform (30 x 11 cm) füllen

Ober-/Unterhitze: 180-200 °C (vorgeheizt)
Heißluft: 160- 180 °C (nicht vorgeheizt)
Gas: etwa Stufe 3 (nicht vorgeheizt)
 Backzeit: 70-90 Minuten


Das Rezept ist simpel, es erfordert lediglich ein wenig Zeit für das Schneiden einiger Zutaten. Zimt oder einzelne Zutaten können nach Belieben auch weggelassen werden. Funktioniert ganz gut. 

(Heißer Tipp: Ideal schmeckt der Früchtekuchen am Morgen (für alle Morgenmuffel wie mir, denen Müsli-Zubereitung am frühen Morgen eine unüberwindbare Herausforderung darstellt) mit einer Tasse Milchkaffee. Besser kann mein Tag gar nicht starten.)

Wie sehen eure kleine Alltagsoasen aus? Lasst es mich wissen. 

Sonnige Herbstgrüße von mir und meiner Tochter!


        
Elly
xxx



Sonntag, 25. Oktober 2015

Ein Wochenende in Weimar

Dieser Eintrag ist so überfällig wie das Säubern meiner Küche. Aber eins nach dem anderen.

Letztes Wochenende hatten wir eine Konferenz aller Vineyards aus dem Osten Deutschlands. Ort des Geschehens: Weimar. Weimar - viel gehört, nie gesehen. Bis besagtem letzten Wochenende. Wir haben die Gelegenheit genutzt und einen Besuch der "Herzogin Anna Amalia Bibliothek" vorgeschoben. Besonders faszinierend der Rokoko-Saal. Unbeschreiblich. Ehrfürchtig standen wir vor diesen jahrhundertealten Büchern und wagten kaum zu atmen.






Auf der Konferenz hatten wir Begegnungen mit wundervollen Leuten, die voll von Leidenschaft für Jesus sind. Es war inspirierend und bereichernd. Das Thema der Konferenz: "Jesusmäßig leben".
Wir kamen gestärkt aus Weimar nach Berlin - in unserem Gepäck wundervolle Eindrücke, die ich nun auspacke und nochmal genau betrachte. Eine kleine Auswahl an Gedanken, Fragen und Zitate, die mich persönlich angesprochen haben, möchte ich mit euch teilen:

  • "Um die Qualität deines Lebens zu verändern, musst du die Qualität deiner Gedanken verändern."  (Ein Zitat, das mich ganz besonders angesprochen hat.)
  • In Beziehungen investieren: in Ehe, in Gott, in mich selbst, in Menschen, die mir gut tun.
  • LOSLASSEN
    • Gibt es Bereiche in meinem Leben, die ich loslassen soll?
    • Akzeptanz meiner persönlichen Grenzen
    • Bin ich in meinen Stärken unterwegs? (Gott gebraucht meine Stärken!)
  • "Ohne Zweifel wäre Glaube Wissen. Zweifel sind das Futter des Glaubens!" 
  • "Durch Anbetung schaffen wir Bewusstsein für das Übernatürliche."
  • "In Gottes Gegenwart ist alles möglich, kann aber nichts erzwungen werden."




Das vergangene Wochenende beinhaltete alle Zutaten für ein gutes Wochenende: 

Phasen des Staunens und Entdeckens, ruhige und besinnliche Momente, laute und gelöste Zeiten, Musik und Anbetung, gute Gespräche und Zeiten nur für mich, wenn es Zeit für Keas Mittagsschlaf war. 






Weimar hat uns viel gegeben, aber auch Keas Rhythmus durcheinander gebracht. Gut, dass wir ihn eine Woche danach (sprich heute) wiedergefunden haben. Manchmal hat die Zeitumstellung auch einen positiven Effekt! :)

Einen schönen Sonntag euch, Ladies. 

Elly
xxx







Donnerstag, 15. Oktober 2015

Klarer Fortschritt

Manchmal staune ich über mich selbst. Staune darüber, durch welche Kleinigkeiten ich mich aus der Bahn werfen lasse. Staune darüber, welche Macht ich gewissen Lappalien gewähre, um mich völlig runterzuziehen.
Zugegeben: Meine Laune hat heute noch keinen Höhenflug erlebt. Den ganzen Tag lang kämpfe ich schon mit meinem inneren Schweinehund, der sich bei Menstruationsbeschwerden plus verregnetem, kaltem Wetter am liebsten wieder ins Bett verkriechen möchte. Stattdessen spiele ich Clown für meine Tochter, um SIE von ihrer üblen Laune abzulenken, die stets gepaart mit dem unbändigen Wunsch nach dem Schnuller daherkommt. Sie ist jetzt eineinhalb und sollte sich allmählich von diesem Ding entwöhnen! Doch die fiese Erkältung und das Zahnen machen meiner gutgemeinten Erziehung (erklär das mal meiner Tochter!) einen fetten Strich durch die Rechnung. 
Da steh ich nun im Schlafzimmer und packe die Sachen für das Wochenende in Weimar. Herausforderung: WAS ziehe ich an? Wie sehe ich gut aus ohne zu viel mitzuschleppen? Schwierige Aufgabe, ja, eine nahezu unmögliche Aufgabe! Aber ich stelle mich dieser Herausforderung. Da ist doch das Kleid, das ich letztens im Schlussverkauf ergattert und in das ich mich so verliebt habe. Leider hab ich nicht die erhofften Komplimente dazu bekommen. Meine Mutter meinte: "Hm, sieht gewöhnungsbedürftig an dir aus. Deine anderen Sachen stehen dir besser!" Autsch! Prompt gefolgt von dem Satz meiner Schwester: "Warum hast du dir so etwas gekauft? Das ist doch mein Stil!" Nein, ist es nicht. Ich habe schon vor dir gerne Hippie-Klamotten getragen. Da hast du dich noch über mich lustig gemacht. (Man muss erwähnen, dass wir in unserer Familie sehr offen und ehrlich miteinander umgehen. Das finde ich gut, kann aber auch schon mal schmerzlich sein.)
Nach solchen Kommentaren meldet sich mein Trotz: Na, euch werd ich es zeigen. Ich behalte das Kleid und werde es tragen. Ob es euch passt oder nicht. Gewöhnt euch lieber daran!
Und heute? Das Kleid hat sich nach einmaligem Waschen verzogen und steht mir nun wirklich nicht. Scheiße!!! Meine bis dahin schon sehr bescheidene Laune mutiert blitzartig zu Wut, Enttäuschung und dickem Selbstmitleid. Warum kann ich nicht auch mal schöne Kleider tragen? Da habe ich nun endlich abgenommen und kann trotzdem nicht das tragen, was ich gerne möchte. Warum ist alles so ungerecht? Warum, warum, warum? Da ist es wieder: das Selbstmitleidskarussel. Eine Abwärtsspirale, die mich runterzieht, immer weiter runter. Tränen fließen, ich fasse es einfach nicht. (Hab ich erwähnt, dass ich gerade Menstruationsbeschwerden habe und meine Hormone verrückt spielen???) 
Zurückgeben kann ich es nicht mehr. Also meiner Schwester geben? Erster Gedanke: Nie und nimmer. Nur über meine Leiche. 
Vor einiger Zeit habe ich den Vorsatz gefasst, mich von negativen Gefühlen nicht mehr so schnell aus der Fassung bringen zu lassen, dagegen anzukämpfen. (Siehe Post "Genug ist genug") Also schön. Beten geht gerade nicht. Auf keinen Fall. Zu stinkig, zu wütend, zu sauer. Glaub mir Gott, das willst du nicht hören. Aber ich will auch nicht das hören, was er mir zu sagen hat:

Und noch etwas, Geschwister: Richtet eure Gedanken 
ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, 
rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen;
beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird. 
(Philipper 4,8  NGÜ)

Ganz genau das bekomme ich zu lesen, als ich vor lauter Zorn und Verzweiflung die Andachtsseite von Joyce Meyer Ministries öffne. Kein Scherz. Das ist das letzte, was ich in diesem Moment hören möchte. Ein wenig Liebespudelei wäre mir lieber. Aber tief in meinem Inneren sagt mir eine Stimme, dass dies der einzige Weg aus der Abwärtsspirale ist. Missmutig lese ich laut das Gebet am Ende der Andacht:
"Gott, ich will mich verändern und Jesu Sinn haben. Hilf mir, nur an das zu denken, was wahr, ehrbar, rein, liebenswert, freundlich, gütig und tugendhaft ist - einfach an alles, was von dir kommt." 

In dem Moment will ich es eigentlich nicht, aber Gott kennt mein Herz und den Wunsch nach positiver Veränderung. Und er weiß auch, dass mir dieses Gebet zu diesem Zeitpunkt unglaublich schwer fällt. 
Es hat ein wenig gedauert, aber nach einer Weile machen sich Wut und Enttäuschung zornig davon. Dieses Mal haben sie nicht gewonnen. Dieses Mal nicht.

Elly
xxx



P.S.: Beim nächsten Mal gibt es das Rezept zu diesem unglaublich leckeren Früchtekuchen!!!


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Gott öffnet Türen!

Wenn ich eines in meinem bisherigen Leben gelernt habe, dann, dass es sowohl kritische als auch leichte Phasen gibt. Meistens schreibe ich nur über die kritischen, in denen es mir nicht so gut geht.
Dieser Post soll nicht davon handeln.
Trotz Erkältung bei mir und Kea und trotz Keas Zahnen erlebe ich momentan eine sehr angenehme und glückliche Phase. Ich merke, wie Gott neue Türen für mich öffnet und wie er mich umsorgt. Es ist unglaublich und spannend.
Da ist zum Beispiel die Tür zu einer neuen Bekanntschaft geöffnet worden. Bis jetzt habe ich mich keiner Krabbelgruppe angeschlossen. Ich hatte nicht das Bedürfnis und bin auch nicht der Typ dafür. Wenn ich solche Gruppen an "Über-Muttis" sehe, die von A bis Z mit allem für ihr Kind ausgestattet sind, bekomme ich immer die Vollkrise. So bin ich nicht und möchte es auch nicht sein. Gut möglich, dass ich da überempfindlich reagiere, aber es hat mich bis jetzt nur abgeschreckt und mir nicht das Bedürfnis vermittelt, mich einer solchen anzuschließen. Ende des Sommers wurde mir jedoch bewusst, dass nun bald die dunklen Tage kommen, an denen ich nicht den ganzen Tag mit Kea draußen im Park oder unterwegs verbringen kann. Meine Schwester kann ich auch nur zwischendurch mal besuchen, da die Verbindung katastrophal ist. Also habe ich mit Gott ganz offen über mein Problem gesprochen und ihm meine Situation geschildert. Und er hat mich wirklich ernst genommen. Durch dieses Blog hat sich die - ja, ich würde es schon Freundschaft nennen - Freundschaft zu Rebekka aufgetan, die die Verfasserin des Blogs GottNaheGlücklich ist. Sie wohnt nur 4 km von uns entfernt, was wirklich ein Katzensprung ist. Wir haben ähnliche Interessen und Vorlieben, können uns in vielen Ansichten verstehen und gute Gespräche führen. Die Treffen mit ihr sind jedes Mal eine Bereicherung und unglaublich ermutigend und inspirierend. Ich bin immer noch völlig begeistert davon, wie schnell Gott mein Gebet erhört hat. Er hat mir durch diese Freundschaft mehr geschenkt, als ich erwartet habe. Danke! Und danke dir, Rebekka, für deine Offenheit und Warmherzigkeit. Und natürlich für die wunderschöne Sonnenblume, die diesen dunklen, verregneten Tag mit Farbe und Licht füllt.
Übrigens kann ich ihr Blog nur weiterempfehlen! Ich lese es sehr gerne!


Es sind manchmal nur Kleinigkeiten, die mir jedoch ganz deutlich zeigen, dass Gott ganz genau weiß, was ich gerade brauche. Letzten Dienstag ging es mir und Kea richtig schlecht. Wir waren beide stark erkältet und mein Mann hatte auch noch Spätschicht. Ein langer Tag stand mir bevor. Genau an diesem Tag lag die neue Extra-Ausgabe der Flow auf meiner Fußmatte: das Achtsamkeitsbuch! Mein Tag war gerettet. Eigentlich sollte sie später erscheinen, doch sie kam genau an dem Tag, an dem ich diese Überraschung am meisten brauchte. Diese kleinen Dinge zeigen mir immer wieder, dass Gott uns und unsere Bedürfnisse ernst nimmt und uns beschenken möchte. So wie ich meine Tochter kenne und sie mit Kleinigkeiten beschenke, über die sie sich freut, so ist es auch bei Gott. Viel zu oft habe ich noch ein verzehrtes Gottesbild. Ich glaube oft, mir bei Gott etwas verdienen zu müssen. Das kann ich gar nicht. Ich kann nichts bei ihm erzwingen. Er ist Gott und alles, was er gibt, ist Gnade. Er ist auch kein geizender Gott, der uns nur mal beschenken möchte. Er bereitet uns so gerne eine Freude. Über dieses Thema ließe sich so viel schreiben ...
Ich bin Gott dankbar für sein perfektes Timing. Und die Extra-Ausgabe der Flow zum Thema "Achtsamkeit" lohnt sich wirklich und ist jetzt im Handel erhältlich.

Und die nächsten Wochen werden alles andere als langweilig: Konferenzen der Vineyard stehen an, Freundinnen haben sich bei mir zu Besuch angemeldet, Tickets für eine Konzertlesung von Samuel Koch und Samuel Harfst wurden gebucht und so weiter und so fort. Ich freue mich auf die unglaublich tolle und spannende Zeit, die vor mir liegt. Ich werde berichten!

Elly
xxx

Sonntag, 11. Oktober 2015

Moodboard Oktober




So sieht mein ganz persönlicher Oktober aus:

Da sind die vielen Kastanien, Blätter und Blüten, die Kea und ich täglich auf unseren Herbstspaziergängen sammeln.
Kea trägt dabei die Hose, die sie von ihrer Tante Hanna aus Nepal geschenkt bekommen hat. Und jedes Mal, wenn ich sie raushole, ruft Kea "Hanna!" Sie weiß, wem sie ihr Glück zu verdanken hat. Passt sie mit ihrem kräftigen Rot-Ton nicht einfach perfekt in den Herbst?
Mir und meinem Mann haben Hanna und Andrej leckeren Masala-Tee mitgebracht! Lecker! Perfekt für die kühlen und längeren Abende. (Werde unbedingt mal schauen, wo ich ihn hier in Berlin bekomme. Tipps nehme ich gerne entgegen!)
Feigen - davon bekomme ich momentan gar nicht genug. Erst gestern habe ich sie für einen Flammkuchen verwendet. Köstlich! Der wurde dann mit unseren Gästen genüsslich verzehrt. Das gehört für mich ebenfalls in den Herbst: Lange gemütliche Abende mit Gästen. Herrlich!
Stoffe, Nadel, Schere - Bin gerade wieder kreativ und fabriziere etwas schönes für Keas Kinderzimmer. Werde demnächst darüber posten.
Und zu guter Letzt: Kaffee!!! Muss ich noch mehr sagen???? ;)

So langsam verliebe ich mich in den Herbst. Das war nicht immer so. Früher habe ich ihn gehasst. Nicht richtig Sommer, nicht richtig Winter - so habe ich ihn immer betrachtet. Doch seitdem wir in Berlin leben, verliebe ich mich in ihn. Das hängt vermutlich mit dem Wetter zusammen. Berlin ist sehr viel sonniger als das graue NRW. Dort regnet es ständig. Auf jeden Fall oben im Norden von NRW. Da habe ich dann immer die Vollkrise bekommen. In Berlin ist der Herbst so, wie er sein sollte: Sonnig, etwas kühler mit wunderschönem blauen Himmel und tollem Herbstlaub, das nicht matschig wird.

Ja, wenn ich einen Blick aus meinem Fenster werfe: bunte Blätter, die sich vom Blau des Himmels abgrenzen. Berlin, ich habe mich in dich und den Herbst verliebt!!!

Herbstliche und sonnige Grüße,

Elly
xxx